Nina & Stefan auf Reisen 2013 : Orang Utan Sanctuary in Sepilok und zurück in Sandakan

Orang Utan Sanctuary in Sepilok und zurück in Sandakan

Liebe Leser,

wie bereits im letzten Post erzählt, brachte Mr. Aji uns am Ende unserer Tour nach Sepilok, zum Orang Utan Sanctuary, wo wir als allererstes unsere Rucksäcke einschlossen, damit sie uns nicht von übermütigen Orang Utans entwendet werden konnten. An der Information haben wir gleich eine Rangerin gefragt, ob sie dafür sorgen könne, dass uns auch das Kragenbären Sanctuary aufgeschlossen würde, doch leider musste sie uns nach einem Telefonat mit dem Verantwortlichen mitteilen, dass das ohne Voranmeldung nicht möglich sei, da das Sanctuary noch gar nicht für die Öffentlichkeit zugänglich sei. Schade, aber einen Versuch war es dennoch wert. Ein bisschen enttäuscht und definitiv hungrig probierten wir das kleine Restaurant aus, das sich nicht nur als sehr günstig (weniger als 1,50 € pro Gericht), sondern auch noch als sehr lecker herausstellte, mit seinem Angebot an Burgern und lokaler Küche. 


Völlig gestärkt machten wir uns auf die kleine Wanderung zum Rainforest Discovery Center, das quasi gleich um die Ecke liegen sollte. Dort angekommen kletterten wir auf den Metallweg und die zugehörigen Türme, die über den Wipfeln der Regenwaldbäume angelegt sind, und konnten, dank Mr. Ajis hervorragendem Unterricht, alte und neue Orang Utan Nester, viele Vögel sowie viele Insekten entdeckten, bevor wir uns todesmutig über eine von drei uns bekannten Holländern belagerte Hängebrücke zurück zum Eingang schlugen, wo der Shuttle Service zurück zum Orang Utan Sanctuary schon auf uns wartete. 

Dort angekommen kauften wir schnell unsere Tickets, informierten uns kurz über eine britische Organisation, über die man Pate eines Orang Utan Babies werden kann (http://www.orangutan-appeal.org.uk/adopt) und gingen dann in den Raum, in dem ein kurzer Einführungsfilm gezeigt wurde. Der Film erzählte viel über Probleme, denen Orang Utans in der von Menschen belagerten Welt begegnen, wie beispielsweise der Rohdung des Regenwaldes für Palmölplantagen oder dem Töten von Müttern und dem anschließenden Entführen und Verkaufen der Babies als Haustiere. Über die Palmölplantagen wusste Nina, dank eines Projektes einer Klasse ihrer Schule, die eine Menge Aufklärungsarbeit geleistet und viele Spenden gesammelt hatten (http://www.derwesten.de/zeusmedienwelten/zeuspower/zeus-reporter/achtung-da-koennte-palmoel-enthalten-sein-id7962165.html und http://www.derwesten.de/staedte/wattenscheid/von-klimawandel-bis-werbesprache-id8201432.html), schon eine ganze Menge, aber die Entführungsgeschichten waren ihr neu. 

Als der Film zu Ende war, schüttete es wie aus Eimern, so ein richtig typisch asiatischer Sturzregen, dabei sollte doch in ein paar Minuten die Fütterung beginnen. Um uns machten wir uns weniger Sorgen als um die Kamera, doch dank Ninas typischem Mädchenbesuch im Souvenirgeschäft kurz vor dem Kauf der Tickets war klar, wo wir unsere Regenumhänge herbekamen! :-) Keinen Euro hat einer davon gekostet und wir kamen nicht nur trocken, sondern auch noch als fast erste an der Fütterungsstelle an und konnten uns so unsere Plätze aussuchen. Natürlich wählten wir die genau vor der Plattform, auf der gefüttert werden sollte. :-) Und tatsächlich, wir mussten gar nicht lange warten, da bewegte sich eins der zur Plattform gespannten Kletterseile (die übrigens auch über dem Kinabatangan River zu finden sind, weil Orang Utans den Fluss sonst nicht überqueren würden, da sie nicht schwimmen können): ein Orang Utan, der hier im Sanctuary aufgewachsen ist und von hier aus irgendwann einmal in die freie Wildbahn entlassen wird, kletterte auf die Plattform. Alles, auch das Klettern, hat er hier gelernt. Nicht nur von Menschen, sondern auch von älteren Orang Utans, die hier ebenfalls aufgepäppelt und unterrichtet werden.

Nicht lange und ein zweiter, kleinerer Orang Utan ließ sich ebenfalls auf der Plattform blicken. Während der erste sich in eine Ecke unter dem Baum kauerte und versuchte, sich mit dem Ende eines Seils vor dem Regen zu schützen, war der andere wesentlich aktiver, balancierte auf zwei Beinen (wie eine Seiltänzerin) eines der Seile herab, brach sich ein großes Büschel Blätter ab, das er nutzte, um sich vor dem Regen zu schützen und versuchte, den größeren Orang Utan ein bisschen zu ärgern. 

Als der Wärter mit dem Essen kam, saßen die beiden jedoch ganz einträglich nebeneinander und ließen sich von nichts beim Essen stören. Leider drehten sie uns dabei zumeist den Rücken zu, sodass wir sie nur bedingt beobachten konnten. Der kleinere der beiden hatte immer wieder Probleme mit Insekten, die ebenfalls an seinem Essen interessiert waren, und versuchte mehrfach, sie an der Plattform abzustreichen. Immer wieder betrachtete er dabei zunehmend genervter wirkend seine Hände von beiden Seiten, was uns sehr an menschliche Handlungen erinnerte. Nach dem Essen gab es noch eine Schale Milch und danach verzogen sich beide wieder in die Baumwipfel: für uns das Zeichen, unseren kleinen Rundweg durch das geschützte Dschungelgebiet zum Ausgang fortzusetzen, unsere Rucksäcke zu holen und in den letzten und dafür vollgepackten Bus zurück in die Stadt zu steigen, der die ganze Fahrt über laut Nirvana und andere Hymnen verklingen ließ. Wären wir nicht so müde gewesen, von so viel prall gefüllter und umwerfender Dschungelzeit, hätten wir sicherlich laut mitgesungen! Für die anderen Autofahrer und Fußgänger waren wir jedenfalls eine kleine, aber dafür sehr laute Attraktion... ;-)

Zurück in Sandakan machten wir uns auf den Weg zurück zum Hotel, holten unsere großen Rucksäcke aus dem abgeschlossenen Gepäckaufbewahrungsraum, bezogen wieder die gleichen Zimmer wie ein paar Tage zuvor und überlegten beim Duschen und Anziehsachen-Waschen, wie unsere Reise wohl weitergehen sollte. Beim Abendessen zu sechst entschieden wir uns für den 9.30 Uhr-Bus nach Kota Kinabalu, der Hauptstadt von Sabah. 

Sandakan ist wirklich ein hübsches Städtchen mit einem wunderbar wuseligen und großen Markt, mehreren Shoppingmalls, einem wunderschönen Küstenstreifen mit leckeren Restaurants und tollen Einheimischen. Das Essen schmeckt wunderbar und ist sehr vielfältig. Wir haben uns durch viele Gerichte der Karte durchprobiert und am Ende jeder ungefähr sieben Euro bezahlt, wovon Stefans Bier mit fast vier Euro noch das absolut Teuerste war, irre, oder? So viele leckere Fischgerichte und Curreys, das ist echt schwer zu toppen, sowohl was die Qualität, die Quantität, als auch den Preis und das Ambiente angeht. :-)

Solltet ihr also einmal nach Sandakan kommen, lasst euch unter keinen Umständen von den Einkaufscentern und deren Essensangeboten beeindrucken, sondern lasst sie in jedem Falle links liegen und geht zum Essensmarkt oder eben zu den Restaurants an der Promenade, die wirklich spitze sind! 


Liebe Grüße

Stefan und Nina














































































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