Nina & Stefan auf Reisen 2013 : Kudat - Spitze von Borneo

Kudat - Spitze von Borneo



Liebe Leser,

nachdem wir einen Tag zur Erholung nach unserem anstrengenden Mount Kinabalu-Abenteuer zur Entspannung und zur Pflege unserer Muskelkater in Kota Kinabalu verbracht hatten, zogen wir am nächsten Morgen weiter nach Kudat. Unsere großen Rucksäcke ließen wir wieder im Hostel, genauso wie schon bei unseren Brunei- und Kinabalu-Ausflügen zuvor. 

Der Minibus war schnell gefunden und schon im Bus lernten wir zwei Holländerinnen kennen, die das gleiche Ziel hatten wie wir: Howards Tampat Do Aman (Ort der Freunde) Jungle Camp. Sobald der Bus losgefahren war, schrieb Nina Howard im Namen aller eine SMS, damit er wusste, zu welcher Zeit er uns in Kudat am Ria Hotel abholen sollte. 


Nach drei Stunden kamen wir am Ria-Hotel in Kudat an und kurze Zeit später fuhr auch Howards Toyota Hilux vor. Wir mussten noch auf zwei andere Gäste warten, die einen späteren Minibus genommen hatten, und fuhren dann alle gemeinsam zum etwa 30 Kilometer entfernten Dschungel Camp, das noch immer stetig wächst und ausgebaut wird. Vor ein paar Jahren hatte Howard das Land gekauft und inzwischen stehen ein traditionelles Long House, mehrere winzig kleine traditionelle Hütten, mehrere Komposttoiletten, ein Museum, das über die Traditionen des lokalen Stammes erzählt, ein fast fertiges Restaurant, in dem es bald traditionelle Speisen geben soll, ein Bildungszentrum für Studenten sowie Schulklassen und ein Wildreservat für verschiedene Reharten und Süßwasserschildkröten, aber Howard ist noch lange nicht fertig. Alles, was bisher steht und läuft, wird aber schon einmal von einheimischen Stammesmitgliedern unter seiner Anleitung geführt, gewartet und ausgebessert. 

Wir waren in einer der kleinen freistehenden Hütten untergebracht und hatten sogar unseren eigenen kleinen Garten. Die Hütte war so groß, dass gerade eine große Matratze, ein darüber gespanntes Mückennetz, eine kleine Lampe und ein kleiner, aber sehr starker Ventilator hineinpassten, plus unsere kleinen Rucksäcke, natürlich. Die Hütte selbst war aus der alten Kokosnusspalme gebaut, die einmal in unserem kleinen Garten stand und deren Blätter nun das Dach der Hütte formen. Wir fühlten uns gleich sehr wohl in unserem kleinen privaten Dschungeldomizil und als wir die Duschen sahen, die nach hinten und nach oben hin offen sind, sodass man beim Duschen die Sterne und den Regenwald sehen kann, fühlten wir uns wie im Dschungelparadies. Die einzigen Störenfriede waren die vielen Moskitos, aber gegen die gibt es ja Antimoskitosprays und -lotionen, die wir ja ohnehin immer und überall anwenden müssen, also stellten auch die nur eine kleine Unannehmlichkeit dar, die aber halt auch typisch für den Regenwald ist.

Etwa 20 Minuten Fußweg entfernt steht Howards Restaurant: direkt am Strand und nur einen schönen Strandspaziergang entfernt von der Spitze Borneos entfernt. Zum Restaurant wurden wir auch gleich nach unserer Dschungel-Camp-Einführung gebracht, denn von hier aus kann man alle Unternehmungen bequem starten: Zum Beispiel Fahrräder, Howards kleines Auto oder die Motorräder ausleihen, um die umliegenden Strände zu erkunden, oder Schnorchelsachen, body boards, Surfbretter oder Kanus ausleihen oder eben nur den Strand genießen. Das Restaurant selbst bietet viele sehr schmackhafte einheimische, aber auch einige westliche Gerichte zu moderaten Preisen an und immer waren wir begeistert, wie lecker vor allem die einheimischen Gerichte und Fruchtsäfte waren.

Am ersten Nachmittag, nach einem leckeren Mittagessen, machten wir uns auf den Weg zur Spitze Borneos ("Tip of Borneo"), zu der wir ungefähr 45 Minuten an einem absoluten Traumstand mit kleinen Krabben entlang liefen. Am Abend ließen wir uns dann, nach einem sehr leckeren Abendessen im Restaurant sowie einem atemberaubend schönen Sonnenuntergang, von Howard wieder zurück zum Camp bringen. Man könnte die Strecke auch locker laufen, aber wann bekommt man schon einmal die Chance, auf der offenen Ladefläche eines riesigen Toyota Jeeps mitzufahren?! ;-)

Am nächsten Morgen mussten wir schon sehr früh aufstehen, denn Stefan wollte um sieben Uhr an der Dschungelführung teilnehmen und Nina wollte ein bisschen freiwillig bei der Herrichtung des Bildungszentrums helfen. Howard braucht immer wieder Freiwillige, die ihm und den Einheimischen helfen, seine und ihre Projekte weiter voranzutreiben. Gerade am Morgen unserer Ankunft war eine ganze Studentengruppe abgereist, die dabei geholfen hatte, das Schulgebäude des kleinen einheimischen Stammes zu renovieren. Ninas Arbeit an Howards eigenem kleinen Bildungszentrum bestand darin, das vom Bau übrig gebliebene und überall verstreute Holz zusammenzusuchen, nach gutem und schlechtem Holz zu sortieren und abzutransportieren. Dabei hat sie Michelle, eine Australierin, die schon länger als Freiwillige bei/ für Howard arbeitet, unterstützt, die am Abend noch ihre einheimischen, sehr interessanten Früchte mit uns teilte.

Stefans von Howard zur gleichen Zeit geführte Dschungeltour durch das Reservat war sehr interessant: Howard weiß über fast alle Pflanzen und ihren Nutzen Bescheid und hat den Teilnehmern der Tour viele Dinge zum Probieren gegeben. Gesehen haben sie zum Beispiel wilden Ingwer, der für alles Mögliche als Heilmittel eingesetzt wird, aber auch die unteren Teile einer Bananenstaude, die sehr viele Mineralien und Vitamine enthält und daher oft Frauen nach der Geburt verabreicht wird. Die Tour dauerte fast zwei Stunden und als Stefan wieder an unserer kleinen Hütte ankam, saß Nina schon frisch geduscht und auf ihn wartend im Eingang. Howard brachte uns und die anderen Gäste dann wieder 'raus zum Restaurant.

Eigentlich wollten wir an diesem Tag entweder ein Motorrad oder das kleine Auto ausleihen, doch als wir nach der freiwilligen Arbeit/ der Dschungeltour am Strandrestaurant ankamen, sah unser Strand direkt vor der Tür schon so einladend aus, dass wir beschlossen, einfach dort zu bleiben und im Schatten auf zwei schön dick gepolsterten Matten am Strand zu lesen und ein bisschen schwimmen zu gehen. Wir hatten Bilder von den anderen Stränden gesehen und waren uns einig, dass sie zwar auch schön waren, man aber, wenn man schon einmal einen so einsamen Strand direkt vor der Nase hatte, diesen auch einfach 'mal ausnutzen und nicht gleich schon wieder in die Ferne schweifen müsse.

Der Tag verging sehr schnell, obwohl wir eigentlich, bis auf die zwei Stunden am Morgen, nur gefaulenzt hatten. Abends ließen wir uns wieder von Howard, zusammen mit ein paar anderen Gästen, zurück zum Camp bringen. Nach einer herrlich erfrischenden Dusche mit Blick auf die Sterne und den Dschungel kletterten wir in unsere kleine Hütte und sahen den drei Glühwürmchen zu, die sich zu uns verirrt hatten, bis wir schließlich sehr zufrieden einschliefen.

Am nächsten Morgen begab sich Stefan noch vor dem Frühstück auf eine kleine Photosafari durch unseren Garten sowie den Rest des Dschungelcamps und entdeckte viele hübsche Blüten. Nach dem Frühstück im Restaurant brachte Howard uns und noch ein paar andere Gäste zurück nach Kudat und organisierte uns allen eine Mitfahrgelegenheit in die richtige Richtung. Das hieß für uns also ein großes Toyota Jeep-Taxi mit noch ein paar anderen Malayen zurück nach Kota Kinabalu, direkt bis vor die Tür unseres Hostels. Bevor unser Taxi aber losfahren konnte, musste Stefan noch schnell zu einem Bankautomaten, zu dem Howard ihn mit dem Auto brachte. Nina dachte aber, Stefan müsse den Weg von da aus zurücklaufen und wurde ein bisschen unruhig, als es immer später wurde. Die Taxistandmitarbeiter, mit denen sie zuvor schon Fotos gemacht hatte, die die Jungs gleich auf facebook hochgeladen hatten, versuchten sie ein bisschen zu ärgern und sagten scherzhaft, dass ihr Stefan wohl weggelaufen sei, hatten dann aber doch Mitleid mit ihr und riefen Howard an, um sicherzugehen, dass er Stefan auch wirklich wieder an der Taxistation abliefern würde... ;-) Keine fünf Minuten später saßen wir dann wieder glücklich vereint im Taxi auf dem Weg zurück nach Kota Kinabalu, wo wir schnell auch unsere kleinen Rucksäcke im Hostel abstellten, unsere frisch gewaschene Wäsche in Empfang nahmen und noch einmal sicherstellten, dass das Taxi zum Flughafen auch wirklich pünktlich um 17.30 Uhr bereitstehen würde. 

Nach einem kleinen letzten Abstecher in unser altbekanntes Shopping Center, in dem wir zu Mittag aßen, zu Starbucks gingen und einen kleinen Stoff-Orang Utan als Andenken kauften, gingen wir zurück zum Hostel, packten unsere Rucksäcke um und ließen uns vom bestellten Taxifahrer zum Flughafen bringen, um nach Kuching in Sarawak auf Borneo zu fliegen. Der Flug hat jeden von uns übrigens zwölf Euro gekostet und zu Essen gab es auf dem circa 1,5-stündigen Flug doch glatt auch noch etwas, toll, oder? :-) Und dank Stefans Überredungskünsten und der Freundlichkeit eines jungen Malayen konnten wir auch auf diesem Flug zusammensitzen, obwohl unsere Sitzplatzkarten eigentlich etwas anderes vorsahen... ;-) 

Auf Wiedersehen Sabah! Und das meinen wir wirklich ernst, denn diesen Teil von Südostasien werden wir sicherlich noch einmal wiedersehen! 


Liebe Grüße,
Stefan und Nina












































































1 Kommentar:

  1. Vielen Dank für den so ausführlichen Bericht und die herrlichen Fotos! Bin gerade bei den Planungen für die nächste Sabah-Reise...

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